Es gibt Tage, da will man einfach unsichtbar sein (weil man scheiße aussieht oder sich zumindest so fühlt), und dahin führen zwei Wege: Entweder man bestellt bei Manufaktum eine chicke Tarnkappe aus Lammfell – oder man tarnt sich effektiv wie ein Frosch. Der allerdings auch scheiße aussieht (siehe Bild rechts oben).

Die zwei Kunstudentinnen Yvonne Bayer und Sabina Keric von der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe kennen solche Tage wohl und haben für ein Projekt ziemlich charmante Tarnanzüge für den örtlichen Super- oder Möbelmarkt gebaut:


Und gute Videos von ihrem Einsatz gedreht:

Mehr über den wahren (künstlerischen) Sinn dieser Aktion in einem Interview beim Spreeblick. Von mir nur so viel dazu: Die angeprangerte “fortschleichende Militarisierung der Zivilgesellschaft, auch und vor allem in der Bekleidungsindustrie”, halte ich erstens für eine falsche Formulierung (es dürfte höchstens “Uniformierung” heißen, Waffen und Gewalt habe ich in der Zivilgesellschaft in letzter Zeit eher selten beobachten müssen, Winnenden mal ausgenommen). Zweitens für eine typisch kulturpessimistische Beobachtung, die die wirtschaftlichen Hintergründe außer acht lässt. Es sieht ja meistens alles gleich aus, weil es gleich und in großen Mengen produziert wird, es dadurch billiger wird und mehr Menschen es sich leisten können, der durchschnittliche Lebensstandard also steigt und alle in Frieden leben bis ans Ende aller Tage und so.
Genug davon, ich zeige lieber noch ein Video vom Karton-Monster: