Der Softwaresympath Microsoft war so freundlich, uns letzten Freitag auf die documenta 13 nach Kassel einzuladen. Die Stadt ist laut unseres Kunstführers “so hässlich, dass sie wie ein White Cube für die Kunst funktioniert.” Ich bin trotzdem hingefahren und habe einige Impressionen mitgebracht, wie immer eher bildlastig, denn die Texte hier lesen sowieso nur die Quartalssäufer, und heute ist Montag, da geht´s denen schlecht. Ich kann einen Besuch jedenfalls nur empfehlen, wenn auch nur noch bis zum Wochenende, dann ist nämlich Sense. Also: Die weltweit bedeutendste Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst des Universums, von der HG kongenial bebildert.
Da soll noch einer sagen, zeitgenössische Kunst wäre nichts als Schrott. In your face!
Bestes Kunstwerk für mich: Goshka Macuga in der Rotunde (Ausschnitt, sorry).
Auch musikalisch ist die Documenta ganz weit vorne: Ein Club am Bahnhof präsentiert “Hugenotten Electro”. Was das wohl ist? Und will man es wissen?
Willkommen in der Wortspielhölle.
“Niemals,” so bestätigte mir Gudrun Heller (Diplom Soziologin) vom Offenen Kanal Kassel, “niemals hatten wir solch einen Andrang bei einem Moderatoren-Casting! Die Leute wollen alle ihre 15 Minuten Ruhm!”
“Die Quadratur des Kreises”, der Künstler möchte nach dem überraschenden Scheitern des Projektes nicht genannt werden. Leise Melancholie weht durch den Raum. Die Seele ruht. Vorhang.
Der italienische Pavillon, höhö. Ne, ganz im Ernst: Ohne ein Eiscafé “Venezia”, und wenn es nur ein besserer Bollerwagen mit Kühlakku ist, kann kein deutsches Regionalzentrum existieren.
Ja mei, was soll man zu dieser Selbstironie noch sagen? Eben.
Konservativen Schätzungen werden ca. 94% aller bebilderten Artikel zur documenta von diesem Kunstwerk beendet. Da wollen wir nicht fehlen.