In der Weihnachtszeit war ich mal wieder zuhause im Hause meiner Eltern. Und irgendwann zwischen Hirschgulasch mit Knödeln an Rotkohl und Silvester zog es mich in die kindheitlichen Archive im Keller. Zwischen Lego-Technik und alten Schulheften, in denen wohl nie wieder jemand was nachlesen wird, traf ich auf alte Bilder. Analog. Also so richtig zum Anfassen. “Verrückt!”, dachte ich und grub weiter. Mir fielen ganze Umschläge mit ungeordneten Schnappschüssen entgegen.
Wären alle meine Digitalfotos in analoger Form in solchen Umschlägen, müssten meine Eltern wohl anbauen. Heute hält man drauf und überlegt vielleicht weniger, bevor man auslöst. Früher hatte man einen Film mit 36 Bildern und dann war erst mal Sense. Und dann noch diese elendige Entwicklerei. Das ist heute anders.
Aber vielleicht birgen so alte Sammlungen gerade auch deswegen das ein oder andere Schätzchen, weil man damals eben eine Auswahl treffen musste und nicht so wahllos drauflosgeschossen hat.
Um solche alten Kamellen aus einer anderen Zeit auch ins Hier und Jetzt zu migrieren, gibt es heute verschiedene Möglichkeiten. Man kann sich einen Scanner besorgen und die besten Bilder einscannen oder – wohl eher die Hausfrauenmethode – die analogen Fotos mit der Digitalkamera abfotografieren. Scannen ist sicher probat, setzt aber das richtige Equipment und etwas technisches Know-How voraus. Letztere Methode ist Murks. Da sind wir uns wohl alle einig.
Wer aber weder Scanner noch technisch bewanderte Freunde hat, kann seine zelluloiden Zeitzeugen alternativ auch von Profis einlesen und digitalisieren lassen. Gravis bietet mit Forever einen Service an, bei dem man alte Bilder festplattengerecht aufbereiten lassen kann. Ich habe das im Namen der HG mal anhand meiner “Kellerkinder” und einiger Reminiszenzen des Außenreporters getestet.
Dazu habe ich eine leere Box zugeschickt bekommen, in die ich meine Fotos feinsäuberlich platzierte. Bis zu 50 Bilder in allen Formaten von mindestens 6x6cm bis maximal 13x19cm können so konserviert werden. Ist die Box gepackt und geschnürt, bestätigt man die Bestellung online auf www.for-ever.com. UPS holte das Teil dann an der Haustür ab. Etwa zwei Wochen später klingelte der Mann in braun dann wieder an der Tür. Im Gepäck: meine Bilder gebannt auf einer DVD. Und das Beste: Die alten analogen Bilder haben den ganzen Digitalisierungsrozess schadlos überlebt und fanden sich ebenfalls im Karton wieder.
Als ich die DVD in den Rechner schob, schoss mir direkt eine animierte und mit Musik unterlegte Diashow entgegen. Etwas gewöhnungsbedürftig und sicher eher was für die obene bereits über Gebühr gescholtenen Hausfrauen (und -männer natürlich!). Im Finder/Explorer kann man dann aber schließlich auch direkt auf die einzelnen Bilddateien zugreifen. Diese findet man in drei unterschiedlichen Ordnern. In einem verbergen sich die Fotos in Bildschirm füllender Qualität (ca. 2Mb pro Bild), in dem anderen in Web-Qualität (um die 50Kb). Interessant ist der dritte Ordner. Dort sind die jeweiligen Rückseiten der Originalbilder abgelegt. Hier ein Beispiel:
Die Hieroglyphen, die der aufmerksame Naturfreund im November ’93 verfasste hatte, konnten die fleißigen Digitalisierungsbienchen von Forever allerdings auch nicht entschlüsseln.
Das Ergebnis des Tests ist auf jeden Fall zufriedenstellend, die Musikauswahl unter der Diashow dafür allerdings sicher noch verbesserungsbedürftig. Die Scans sind dafür sauber und qualitativ tippitoppi. Für 29,99 Euro kann man so bis zu 50 Fotos digitalisieren lassen. Im Preis ist der Versand bereits enthalten. Neben alten Fotos können wahlweise auch Filme, VHS-Kassetten, Filmrollen und Dias digital dingfest gemacht werden. Mehr Infos bei Gravis.
4 comments
Anonymous says:
Jan 11, 2011
Mensch, ihr wart jetzt aber lang wech!!
VG,
San
Anonymous says:
Jan 11, 2011
wie ich dieses virale Marketing hasse…
mo says:
Jan 12, 2011
Ich seh schon: Drei Wochen im Cyberspace sind wie Lichtjahre auf Erden…
Stefan says:
Jan 13, 2011
lustiger Beitrag