Der gute Jeff Jarvis (für alle Novizen: JJ ist so etwas wie der Helmut Schmidt des Internets – wenn er spricht, schweigen alle still und machen Männchen) hat die ersten Werbespots zur neuen Videotelefonie-App namens “FaceTime” des iPhone 4 folgendermaßen kommentiert:
“They can almost touch. And that’s what’s tragic: they can’t.
This is to say that FaceTime is terribly intimate.”
Recht hat er, denn die simplen, aber unfassbar gut gemachten Spots schaffen eine Intimität, die, einmal kurz drüber nachgedacht, eine tragische Komponente birgt. Sehen ist zwar besser als hören, aber niemals kann es anfassen, sprich echte menschliche Präsenz ersetzen. Und genau deswegen funktionieren die Spots. Sie führen uns einen Mangel vor Augen, den wir sofort nachempfinden können und verringern wollen: den Mangel an Nähe. (Was Jarvis auch ganz richtig erwähnt: Entscheidend wird wie immer sein, was die Menschen mit diesem Upgrade ihrer medialen Sinneserweiterung anfangen werden.)
Anyway, ganz schön geschickt dick aufgetragen:



2 comments
MC Winkel says:
Jul 13, 2010
Hab’ das neulich schon im iPhone-Blog gesagt: ich finde die einen Tick zu … dick aufgetragen. Gerade das Pregnant-Ding. Gänsehaut hat geklappt, aber mehr so aus Gründen der peinlichen Berührung. Der einzig gute Actor ist der ältere, schwarze Mann. Whatever – allein, dass wir hier darüber reden; sie haben’s wieder mal geschafft.
Fred says:
Jul 13, 2010
Ja, da haste recht, ist natürlich grenzwertig hart auf die Tränendrüse gepolt. Aber halt gut gemacht, und super effizient – total simple Idee & Ausführung, maximaler Impact.
Ich find halt den Trick, einen impliziten Mangel darzustellen und seine Linderung zum Consumer Benefit eines Handys zu machen, ganz smart vorgeführt.