Die Woche begeht ihr wohlverdientes Bergfest und zur Feier des Tages gibt’s heute abend endlich wieder Nationalmannschaft! Eigentlich ein Grund zur Freude. Wären da nicht immer diese kleinen bösen Geister, die einen zweifeln lassen, ob wir sowas tolles wie Deutschland gegen Argentinien überhaupt verdient haben. Also, wir als bundesdeutsche Solidargemeinschaft, meine ich. “Watt?! Wie kommt der Typ jetzt darauf?”, fragen sich jetzt einige Berufsskeptiker. Nun ja, es sind diese kleinen schmerzhaften Stiche, die von dunklen Mächten in vollem Bewusstsein über die tiefen Wunden, die sie in deren Folge hinterlassen, immer wieder an neuralgischen Punkten gesetzt werden und mich so zweifeln lassen. Da wäre zum Beispiel diese obskure Überschrift auf der Startseite des Kölner Express vom heutigen Morgen.
Screenshot von Express.de

Was soll das? Unfall überlebt – aber trotzdem beim Pissen tödlich vom bösen Strom getötet?! Irgendwas passt doch da nicht zusammen. Dass der Express immer schon ein eine mystische Sonderrolle zwischen Diesseits und Jenseits einnahm, ist hinlänglich bekannt, aber sowas macht selbst erfahrene Leser stutzig.
Ein anderes Phänomen sind Übersetzungen englischer Filmtitel ins Deutsche.

Der Originaltitel dieses filmischen Meisterwerks lautet: “Men who stare at goats”. Seit wann starrt der Mensch auf etwas? Auch wenn’s in diesem Fall nur Ziegen sind? Ich hab noch nie die Fans des 1.FC Köln von der Südkurve aus auf Hennes VIII starren sehen. Beim besten Willen nicht. Ach du Scheiße. Wir haben doch nicht etwa gestern völlig stier auf diese Blondine im Cafe um die Ecke gestarrt? Das wäre mir im Nachhinein überaus unangenehm. Nachher hat die noch was gemerkt und fühlt sich prompt auf den Kopf gestoßen. Wäre es, abgesehen davon dass eine derartige Übersetzung schon mal per se Murks ist, nicht sinniger gewesen, den Film mit „Männer, die Ziegen anstarren“ zu übersetzen? Ach, mir doch egal. Mich kriegen diese Sprachderwische nicht klein.
Zum Glück es gibt auch noch schöne Dinge, die keinerlei Übersetzung benötigen. Zum Beispiel dieser Schaukelstuhl, den – und da bin ich sicher – unser italophiler Außenreporter sicher schon vorgeordert hat. Nur für den Fall einer spontan einsetzenden, völlig unverhofftenVaterschaft…

Zuguterletzt hier noch eine Filmempfehlung. Nicht ganz neu, aber im Hype um Avatar und Konsorten vielleicht etwas untergegangen. Und dazu noch vollkommen unübersetzt: “New York, I love you” (dt. Amsterdam, ich verwehre mich) – Ein Episodenfilm mit deutscher Beteiligung. Eine der großartig erzählten Geschichten hat unser Bundesfilmbeauftragter Fatih Akin beigetragen. Glückwunsch Fatih, gut gemacht!