Dieses Wochenende wird besonders lang mit besonders viel Musik, deswegen gibt es heute hier auch so viele Videos und so.

Parallel begleiten wir einen jungen Künstler durch seine Karriere und fragen: na, wer war´s? Hätten Sie´s gewusst?

Ssion – Clown
Nachdem er die ersten 15 Jahren seines Lebens über Dorffeste flaniert war, gründete der Künstler seine eigene Band. Und wie sollte es anders kommen: Bald schon schlug der Erfolg wie eine Extraportion Schlagsahne auf seinen vertrockneten Kuchen auf.

DJ Donna Summer – Raw
Dabei gestaltete sich der Weg steinig und hart, durchaus. Auf dem Expressflug 667 in den Pop-Olymp kam der Künstler nicht drumrum, sich mit Waffengewalt Gehör zu verschaffen. Also, metaphorisch gesprochen.


Kirsten Dunst – Turning Japanese
Krisen? Beispielsweise diese: “Big in Japan” kann jeder, dachte er manches Mal verbittert, und machte sich mit den Fingern Schlitzaugen. Niemand fand das lustig. Oder cool.

General Fiasco – Ever So Shy

Eine Phase der inneren Einkehr bestimmte die kommenden Jahre. Seine Kleidung war mies und stand ihm irgendwie im Weg. Er probierte es eine zeitlang nackt, landete schlussendlich aber bei Lederjacke und Indiefrisur, Second Hand, versteht sich.

We have band – Divisive

Diese modische Kurzschlussreaktion und die darauf folgende Häme inspirierten ihn zum Titel seines ersten Albums, “Des Kaisers neue Neider”. Der Rolling Stone ignorierte ihn, alle anderen lachten.

Noisia – Machine Gun

Nachdem mit dieser Niederlage wider Erwarten die Bahn frei war für Experimente und künstlerische Unendlichkeit, lieferte er sein Waffenarsenal (Kalaschnikov, M4A, G36) brav beim örtlichen Schützenverein ab und unterschrieb einen Ehrenmitgliedsantrag (wiederum krass metaphorisch gesprochen).

The New Pornographers – Your Hands

Der Erfolg kam. Das Rock-Business tat seinem Ego gut und seinem Teint schlecht: Im Scheinwerferlicht ähnelte er einer Alpina-Reklame. Aber wen interessiert das bei 14 Groupies jede Nacht? Genau. Niemanden.

Casiokids – En Vill Hest

Um einen Ausgleich zu schaffen, verschrieb er sich vermehrt einer neuen Häuslichkeit und zog sich in den Tourpausen in sein schwedisches Elternhaus zurück, wo er sich seiner Liebe zu Binärcode-Games und rhytmischer Sportgymnastik hingab.

Booka Shade – Regenerate

Den Anfragen der Reporter setzte der Künstler nur ein müdes Lächeln entgegen: Was sollte ein Typ wie er noch zu sagen haben? Sollten sie doch die Interviews einfach erfinden, wie sie es immer taten. Pech.


Vampire Weekend – Giving up the gun

Bei dem ganzen Hype um seine Person war es nun an der Zeit, sein Leben neu zu ordnen. So entdeckte er den Sport für sich. Sowohl Karma als auch Hüfte kam dieser Schritt mehr als nur einen entgegen

The Rodeo – On the Radio

Im Endeffekt konnte sein Biograph diese Zeit auch nicht anders beschreiben als: Scheißelangweilig. Und doch so produktiv: Sowohl das grüne als auch das mintgrüne Album entstanden im Fitnessstudio, weiß der Fan.

Passion Pit – The Reeling
Aber wer verkaufen will, braucht mehr als nur pastellfarbene Albumcover. Das erkannte auch Agent und Freund Ante Vargas. Eine erneute Tour musste her. Aber wohin? Die großen Hallen besetzten bereits Springsteen und die Dixie Chicks.

Salades Tomates Oignons (Yuksek Remix)

“Mandalay”, rief der Künstler laut aus, als man ihn penetrant nach dem Ort seines Comebacks fragte. Die Birmaner waren hingegen alles andere als begeistert. Gerade erst hatten sie gefegt.

Cibelle – Lightworks

Birma, Burma, Myanmar – ganz egal. Wichtig war ihm stets, dass er als Künstler ernst genommen würde. Die Gigs wurden kleiner, aber intensiver. Eine neue Intimität erfüllte sein Leben mit tiefer Spiritualität.

Two Door Cinema Club – Undercover Martyn

Heute ist der Künstler dort angekommen, wo er immer hin wollte: Bei sich. Im Wochenende seines Leben. Freuen wir uns mit ihm darauf.


Es grüßen aus den Irrungen und Wirrungen der allgegenwärtigen Intertextualität herzlichst Fred, Mo und der Außenreporter.