Wer hätte gedacht, dass hier eines Tages Alice Schwarzer zitiert wird, aber in diesem Fall ist die Sache klar. Ohne weitere Vorreden kommt jetzt (direkt Schwarzers Blog entnommen):
Alice Schwarzer grüßt Bushido
“Ich kann dich nicht ernst nehmen. Du redest viel von Ehre und Respekt, aber du redest davon, wie der Blinde von der Farbe.”
(…)
“Dein Leben war, abgesehen von ein paar Ausrutschern, immer eines auf dem Sofa. Du bist als Anis Mohamed Youssef Ferchichi im kleinbürgerlichen Berlin-Tempelhof aufgewachsen und hast das Gymnasium kurz vor dem Abi geschmissen. Es folgten Drogen, Heim und eine Lehre als Anstreicher (mit Bestnote abgeschlossen). Nicht so aufregend, klar.
Da bist du auf den Trichter mit dem Gangsta-Rap gekommen. Aber der Punkt ist: Du siehst nur so aus. Du spielst nur.”
“Jetzt gehst du also Mainstream in Berliner Salons, trägst steingraue Edeljackets und dinierst mit deiner Filmmutti Hannelore Elsner im Borchardt oder machst Smalltalk mit CSU-Seehofer. Der hält dich vermutlich, ganz wie dein midlifekrisender Filmproduzent Eichinger, für ein Sesam-öffne-dich zur rebellischen Jugend.
Du bist aber nur ein kleinbürgerlicher Spießer, der die echt Verzweifelten abzapft. Also ganz ehrlich, Bushido: Respekt kann ich davor nicht haben.”
Word, Alice!
Weitere zu Bushidos Praktiken der Selbstdarstellung beim MC.
Genauso Fake wie Bushido ist der folgende Scherz mit der Post. Ich nehme mal fast an, das ist was Virales für die niederländisches Post (TnT). Zusammen mit der Musik und den extrem verdutzten Menschen ist es jedoch so oder so sehenswert. Und für mich das erste Mal, dass ich auf den Link zu iTunes geklickt habe, um das Lied von Caravan Palace zu kaufen, weil irgendwie total geiler Gypsy-Swing-Elektro. Hab ich dann aber doch nicht gemacht. Zu der Mukke machen die Rabauken schließlich die Briefe kaputt!
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Nix gegen Selbstdarstellung (bin ich selber GANZ SCHLIMM von betroffen, was kein Geheimnis ist ) und auch nichts gegen Selbstvermaktung.
Aber unter dem Deckmantel von Rap, Streecredibility oder gar Talent – das geht nicht. Man sollte wissen, was man kann, MUSS aber auch wissen, was man nicht kann. Und das dann lieber lassen.
Mein größtes Problem ist, dass der Homie immer als Erstes erwähnt wird, wenn man von Deutschrap spricht. Er hat – und das klingt jetzt vielleicht etwas pathetisch – mein Genre zerstört. Erklär’ doch mal den Leuten, dass Dendemann geil ist. Oder Main Concept. Oder Kinderzimmer Productions. Oder Pan & Artist. “Was haben die denn verkauft?”.
Ach so: Alice Worte sind natürlich super und richtig. Props geben kann ich Ihr trotzdem nicht, dafür hat sie vorher zu viel Mist erzählt und verzpapft. Aber so doof wie Bushido finde ich sie auch nicht.
“Dass ich meine Freundin geschlagen habe, war ein Zeichen meiner eigenen Schwäche.”
Und anscheinend haben wir keine Fernsehmenschen, keine Intellektuellen, nicht mal einen anderen Demagogen, der diesem bauernschlauen Typen mal den Zahn ziehen könnte.
Patrick Bauer in seinem NEON-Artikel über Bushido: “Vielleicht ist auch Deutschland nur eine Schlampe.”
4 comments
MC Winkel says:
Feb 10, 2010
Nix gegen Selbstdarstellung (bin ich selber GANZ SCHLIMM von betroffen, was kein Geheimnis ist
) und auch nichts gegen Selbstvermaktung.
Aber unter dem Deckmantel von Rap, Streecredibility oder gar Talent – das geht nicht. Man sollte wissen, was man kann, MUSS aber auch wissen, was man nicht kann. Und das dann lieber lassen.
Mein größtes Problem ist, dass der Homie immer als Erstes erwähnt wird, wenn man von Deutschrap spricht. Er hat – und das klingt jetzt vielleicht etwas pathetisch – mein Genre zerstört. Erklär’ doch mal den Leuten, dass Dendemann geil ist. Oder Main Concept. Oder Kinderzimmer Productions. Oder Pan & Artist. “Was haben die denn verkauft?”.
Fuck.
MC Winkel says:
Feb 10, 2010
Ach so: Alice Worte sind natürlich super und richtig. Props geben kann ich Ihr trotzdem nicht, dafür hat sie vorher zu viel Mist erzählt und verzpapft. Aber so doof wie Bushido finde ich sie auch nicht.
Fred says:
Feb 10, 2010
Korrekt.
Fred says:
Feb 10, 2010
Das Chamäleon live im deutschen Betroffenheits-TV:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=3793940
“Dass ich meine Freundin geschlagen habe, war ein Zeichen meiner eigenen Schwäche.”
Und anscheinend haben wir keine Fernsehmenschen, keine Intellektuellen, nicht mal einen anderen Demagogen, der diesem bauernschlauen Typen mal den Zahn ziehen könnte.
Patrick Bauer in seinem NEON-Artikel über Bushido: “Vielleicht ist auch Deutschland nur eine Schlampe.”