Als Mike Skinner, besser bekannt als Frontmann von The Streets, mäkelte: „Yes, you are really fit – but my gosh, don‘t you just know it!?“, dachte er da auch an die Modeschnicksen, die jeden Freitag zum Eingrooven fürs anstehend-anstrengende Wochenende die Unimensen deutscher Großstädte bevölkern? Bewaffnet mit Latte Macchiato im Becher plus Kindersicherungsdeckel in der einen und Bionade Litschi in der anderen Hand verstopfen sie Nonsens plappernd die Ein- und Ausgänge zu Klo und Restaurant.

Neustes unverzichtbares Accessoire dabei ist die gute alte Jutetasche. Geil, denkt sich der umweltbewusste, aufgeklärte Zyniker des 21. Jahrhunderts, erst einen Milchkaffee mit Bohnen aus Schwellenländern süppeln und dann politisch korrekt mit dem Eine-Welt-Beutel unterm Arm auf den neuen Onitsuka Tiger durch die Gänge stolzieren.

Ein Traum aus Jute und Farbe: Die neue superstylishe adidas-Shoppingtüte

Ist das der neue Moralausgleich? Denkste! Die guten Mehrwegtaschen sind keineswegs positive Begleiterscheinungen des umweltschonenden Shoppings in alternativen Kleiderstuben. Nein, auf den Dingern prangert in weißen Lettern das Mahnmal mit den drei Streifen in Blumenform. Genau, adidas – unser Vorzeigeunternehmen, wenn es um Fair-Trade geht. Und die Täschchen gibts auch nicht im Eine-Welt-Laden unter der Kasse, sondern im angesagten adidas-Flagship-Store oder wahrscheinlich bald auch bei brands4friends im Internet.
Ob Lila, knallblau oder rot – die Farbenvielfalt ist der neue Individualismus-Indikator für die trendige StudiVZ-Generation. Bunt ist das neue Schwarz. Bleibt nur die Frage, wann Puma und Gola nachziehen.

Geil oder Scheiße? Unten Kommentare posten und eine Eintrittskarte in den Lindenthaler Streichelzoo gewinnen!