Chris Cornells neues, mittlerweile drittes Soloalbum „Scream“ steht seit 6. März in den Plattenregalen und die erste Single-Auskopplung schockt die Szene: „That bitch ain‘t a part of me“ trällert der Ex-Soundgarden- und Ex-Audioslave-Frontmann im Refrain. Und behält Recht: Dieser Schlampensound sollte tatsächlich kein Teil seines Werkes sein.

Exkurs: Warum das Internet eine wunderbare Sache ist.
Soundgarden? Rage against the machine? Audioslave? Vergesst es. CC macht jetzt HipHop, produziert von Timbaland. Keine Spur von Gitarren. Wer den 08/15 Chartmix von Timbaland mag kommt hier auf seine Kosten. Wer mag was Cornell vorher gemacht hat: Finger weg.
So gelesen in einer Amazon-Rezension.
Und User Pbol01 spricht auf youtube aus, was viele zärtlicher umschreiben: „
Pure shit from the founder of grunge.“

Cornell hat sich für die Produktion seines Releases also den schwergewichtigen Erfolgsbeatbastler Timbaland ins Boot geholt, der in den letzten Jahren noch jede lahme RnB-Ente in die Charts boxen konnte. Man könnte ihn den Ralf Siegel der amerikanischen Black Music nennen, wenn auch Timbaland ein bisschen besser angezogen ist.
Sein allgegenwärtiges Beatgewimmer ist zwar auch bei CC sauber vorgetragen und treibt in den Großraumdissen Schweiß und Körperreibung. Zu einem der größten Rock-Künstler der letzten 20 Jahre passt es jedoch so überhaupt gar nicht, dass sich bald ein dunkler Verdacht erhebt: Hier sollte noch einmal richtig abkassiert werden. Denn Alben und Singles kauft eben nur die Masse, für die man Chart-Beats mit einer Rocker-Stimme panscht.
Das Ergebnis nenne ich grotesk schlechte Konsens-Mucke.

Und damit mies. Hört selbst.