Wenn man einen erfüllten Samstag hatte, also mit ein bisschen Sonne, ein paar locker aus der Hüfte gedroschenen Flanken auf irgendeinem Grün am Stadtrand, danach Profifußball in der Konferenz mit anschließender hirngerechter Abendgestaltung (Cuba Libre, Pilsner Urquell, Party, laute Musik, Tanz, Urquell, Döner, viel Wasser) können knappe vier Stunden Schlaf den folgenden Sonntag zu einer eher zähen Angelegenheit machen.

Dann ist es gut, wenn man sich nach sonntäglichen Pflichtveranstaltungen (Kirchgang, Schwarzarbeit, Verwandtschaftsbesuche, Vorabendüberbleibsel Wegspülen etc. pp.) in irgendeinem Hinterhof/Garten/Dachterrasse/Balkon gen Sonne hinfläzen und ein Buch lesen kann, das einem nicht allzuviel abverlangt. Ich empfehle da z.B. Max Goldt mit Ein Leben auf der Flucht vor der Koralle – das geht runter wie Kölsch, bekommt aber besser.
Wenn dann die Sonne die ersten Pigmente in ein zartes Rosa verwandelt hat und ein kühler Wind dem Treiben ein jähes Ende suggeriert, ist es Zeit, sich zurückzuziehen. Und wem kein Premiere-Abo vergönnt ist, der kann die Sonntags-Konferenz bei 90Elf, Deutschlands erstem reinen Fußballradio, verfolgen, während man sich mit anderen schöngeistigen Phänomenen des Internets versorgt. Ein Beispiel dafür liefert diese wunderschöne Film-Collage von Katarzyna Kijek & Przemyslav Adamski (Song: Everytime von Oi Va Voi):

Und so holt man garantiert das Beste raus aus einem dieser Aftermath-Sonntage, die eigentlich meistens schon vor ihrem Beginn zum Scheitern verurteilt sind. Deshalb meine Kampfansage: Look out week, cause here I come!