Das soll sich jetzt ändern.
Die Hirngerechte Gestaltung weiß um ihren öffentlichen Auftrag. Der ist zwar nicht rechtlich verankert und diese kleine Netzpräsenz wird auch nicht von “Ihren Gebühren” finanziert, dennoch sehen wir uns in der Pflicht, ans Licht zu tragen, was lange, vielleicht zu lange, kein Gehör fand, verborgen blieb:
Die Phänomene des Alltags in Wort und manchmal auch in Bild, aufbereitet und gedeutet, mit Demut und Anstand.
Wie ernst wir unseren Auftrag nehmen, dokumentiert schon die Wahl des Titels dieser neuen Rubrik: Dem Volke aufs Maul geschaut. Hier wird direkt ein Ausrufezeichen gesetzt.
Wie von führenden Wortakrobaten gefordert, bekommt der Dativ endlich das, was er verdient – einen Platz an der Sonne, oder besser: Bei uns darf der Dativ sogar einen Satz einleiten. Wir hätten es uns auch locker leicht machen und etwas in der Richtung formulieren können: Auf des Volkes Maul geschaut. Aber mal ehrlich, das klänge doch wohl elitär aufgeblasen oder gar sprachlich überheblich.
Nein, so etwas überlassen wir dem Etablissement.
So, und jetzt in medias res:
#01
Folgende Situation:
Köln, Achtelfinale DFB-Pokal 2009. Ein Mann Mitte vierzig sitzt in der Bahn und telefoniert mit einem Freund. Er sagt, er komme direkt von einer Karnevalsvereinssitzung, der er in Begleitung seiner Mutter beiwohnen musste. Daher konnte er weder die Ergebnisse des Spieltags im Liveticker noch im Radio oder sonstwo verfolgen. Er erkundigt sich also bei seinem Gesprächspartner über das Ergebnis des EffZeh (=FC Köln, Fußballerjargon).
3:0 gewonnen in Trier.
Daraufhin folgende Frage, die mich wie Donnerhall traf:
“Sach ma’, kam das Spiel im Fernsehen oder haste es irgendwo geschaut?”
5 comments
Anonymous says:
Okt 30, 2009
Dazu fällt mir nur der allzu arg unterschätzte Auswurf aus der Kölner Straßenbahn ein:
Weisse watte bis’? Stinken tuste! Dat bisse!
mo says:
Okt 30, 2009
Das ist so. Sehr scharf erkannt. Soll ich dich Claudia nennen oder bevorzugst du Oliver?
Olli says:
Okt 31, 2009
letzteres sollte seinen Zweck erfüllen!
Anonymous says:
Nov 5, 2009
Passau, Innenstadt. Ein Uniformierter nebst Kollege trifft auf eine Ihm wohl bekannte Frau. Ein flüchtiger, profaner Wortwechsel – aber dennoch an Situationskomik kaum zu übertreffen:
Sie: “Und, wie geht es Dir?”
Er: “Alles im grünen Bereich!”
Fred says:
Nov 6, 2009
Hahaha…