Diese Woche lag ein Umschlag in der Post, mit dem wir nicht gerechnet hatten. Eine findige Online-Promotion schickte uns ungefragt das neue Album von Zpyz (wird angeblich wie “Spice” ausgesprochen) nebst einigermaßen aufwändigem Poster und zwei Aufklebern zu. Erst habe ich mich gefreut, dann gewundert, warum zwar eine solche Sendung inkl. handschriftlichem Gruß, aber keine ankündigende E-Mail drin war (wenn ich als Journalist bemustert werde, geschieht das nie ohne Kontaktaufnahme). Dann habe ich die CD eingelegt und zugehört.
Was für ein grandioses Album ist denn bitte 2080?
Purer, selbstbewusster Pop, mit klebrigen Melodien und Pathos und Refrains und allem, aber so intelligent genreübergreifend produziert, dass die Songs einfach nur brillieren, ohne cheesy zu werden. Der Promo-Text spricht von allerlei Anleihen, die ich nachempfinden kann: 80er Synthie-Pop, 00er-Jahre Elektro a la Digitalism, Hooks wie Brian Ferry etc. pp. Diese Verschlagwortung holt zwar weit aus, bleibt auf Grund der vielseitigen Songs und ihres durchgehend hohen Niveaus aber nicht ohne musikalische Legitimation.
Auch auf Grund dieses Reichtums an Referenzen ist Zpyz ein wirklich bemerkenswertes Debüt gelungen. Und ich bin sehr froh über den Umschlag; das war ein Volltreffer aus dem Nichts, gerne mehr davon.

Die Single Walking Alone, für die auch ein schniekes Video gemacht wurde:

Ein Live-Video zu She´s a Dealer, gedreht in Köln, wo die beiden Berliner im September wieder aufschlagen (und ich folgerichtig einen Umschlag mit Tickets für erwarte, logisch):

Und auf ihrer Seite habe ich drei Videos mit Versatzstücken von She´s a Dealer gefunden, die eine kleine, morbide Story erzählen. Die Titel: The Beginning, Freakz, The End?. Oder auch nicht. Jedenfalls sehenswert: