Gebannt und gleichermaßen desillusioniert habe ich gestern die überragende arte-Doku “Taxi zur Hölle” verfolgt. Den Rahmen spannt der afghanische Taxifahrer Dilawar, der zur falschen Zeit am falschen Ort war und sich so kurz nach seiner letzten Taxifahrt in einem amerikanischen Terroristengefängnis wiederfand. Fünf Tage nach seiner Festnahme starb Dilawar nach einem beispiellos sinnlosen Martyrium durch amerikanische Militärs. Dilawar ist nur ein Beispiel für hunderte von der US-Regierung als Terrorverdächtige eingestufte Moslems, die in US-Gefängnissen wie Guantanamo teilweise ohne Anklage oder Anhörung über Jahre festgehalten und gefoltert werden.
arte selbst schreibt:
“Der Dokumentarfilm zeigt, wie die Entscheidungen, die im Zentrum der Macht getroffen wurden, direkt zu Dilawars Tod führten. Und er zeigt, wie der ehemalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gemeinsam mit den Verantwortlichen im Weißen Haus den Kongress überzeugte, Folter gegen Kriegsgefangene zuzustimmen.”