Mit Schrecken und auch einem bisschen Menschenhass reagieren wir auf die Nachricht eines ruchlosen Verbrechens, dem ausgerechnet unser emotionaler Mentor Günter “Perücke” Wallraff zum Opfer wurde: Ihm wurde in Barcelona eine Tasche mit Manuskripten gemopst. Die Meldung auf persoenlich.com:

“Der Kölner Schriftsteller und Journalist Günter Wallraff ist in Barcelona bestohlen worden. Seine Tasche mit Buch-Manuskript, wichtigen Korrespondenzen, Ausweisen, Adressbuch und Terminplaner ist weg. Die Tasche wurde am Sonntag gestohlen, als Wallraff mit seinem Übersetzer in einem Café zusammensaß, der sein jüngstes Buch “Aus der schönen neuen Welt – Expeditionen ins Landesinnere” in Spanische übertragen wird. Ein Mann lenkte Wallraff mit aggressiven Sprüchen ab, ein anderer griff blitzschnell nach der Tasche und flüchtete.
Wallraff sagte, er habe eine hohe Belohnung ausgesetzt und darauf in spanischen Zeitungen aufmerksam gemacht. Er hoffe nun, dass die Diebesbande kein Interesse an der überwiegend aus Papier bestehende Beute habe. Der 67-Jährige verschafft sich seit Jahrzehnten unter falscher Identität Zugang zu Betrieben oder in unterprivilegierte Kreise, um über die am eigenen Leib erfahrenen Missstände Reportagen zu schreiben. Dafür war er auch mehrfach im Ausland tätig.”

Spanien ist ein wunderschönes Land, aber die kriminelle Mentalität eines Großteils seine urbanen Bevölkerung ist schwer zu ertragen. Oder sind es nur die inakzeptablen Lebensumstände, die katalanische Langfinger so aggressiv macht? Liegt hier ironischerweise etwa ein Fall für Günter Wallraff himself versteckt?
Wir bleiben gespannt.