Für einen geschmeidigen Einstieg in die Arbeit an der eigenen Identität empfehle ich, oberflächlich wie ich nunmal bin, die Portraits von Michael Muller, der wohl alle interessanten Popkultur-Visagen schon vor der Nikon hatte. Wirklich alle. Man findet bei Muller also unzählige Bilder, die einem dabei helfen zu überlegen, wie man gerne aussähe, könnte man sich aussuchen, wie man aussähe. Beziehungsweise entsprechend für den Partner: welchen umwerfend aussehenden Mensch man wohl am liebsten an seiner Seite hätte, könnte man sich aussuchen, etc.
Und nun zur einer totalen Identitätsverwirrung: 30 Fremde kommen in eine Bar und tun so, als ob ein völlig Fremder heute Geburtstag hätte. Nun stelle sich jeder selbst die Frage: Wie hätte ich reagiert? Hätte ich mitgespielt? Meine Identität aufgegeben und opportunistisch die des Geburtstagskindes angenommen? Wann ist der soziale Druck stark genug, dass man alles mitmacht, was die Leute einem suggerieren, obwohl man es besser weiß? Haben die Nazis es damals genau so gemacht: Einfach das arme Deutschland so lange belabert, bis es selbst geglaubt hat, was besonderes zu sein? Hatte Hitler Geburtstag oder war alles nur ein Scherz?
Via Urbanprankster.
Anstrengend, diese Identitätskonstruktion und -destruktion? Bock auf was anderes? Die Rettung kommt in Person von Inklusionsmaschine Jaques Palminger, der ungeachtet der Identität seiner Zuhörer ein “Lied für alle” propagiert:
Via Testspiel.