Jede Reise beginnt mit dem ersten Schnitt.
Als wir den Hafen unseres Daseins mit einer belebenden Brise aus Wehmut und Fernweh verließen, stand uns das Tor zur Welt offener als damals die Mäuler der gaffenden Menge bei Jesus Nr.1 Hit “Die Bergpredigt”. So auch die Türen unseres knatschgelben DeLoreans, in den wir einstiegen wie Porsche bei VW. “Das Auto stellt keine Fragen”, schrieben wir uns passendwerweise mit Filzstift in unser spirituelles Stammbuch.
Dann steckten wir eine Marianne Rosenzweig Remix-Cassette ins Tapedeck und schossen los Richtung Abendsonne. Vier Monate Erfahrungsaustausch und Selbsterfindung sollten nun beginnen.
Stichwort: Abenteuer. Allmachtsphantasien. Amstel.
Sicher war nur eines: Wir waren einer ganz heißen Sache auf der Spur…

In unserem alternativen Kunstprojekt “The Peninsula Diaries” werden wir Euch regelmäßig einige Impressionen aus und von unserer Reise durch die Welt darbieten; und dadurch teilhaben lassen an Glück, Spiritismus und wahrem Heldentum.


Kommunikationsprobleme waren allgegenwärtig. In Guadalupe de la Luz mussten wir teilweise satte 4 Stunden (Ortszeit!) warten, bis wir eine saubere Leitung nach Mannheim bekamen. Dr. Seidel war außer sich und der Kaffee schmeckte wie die eingeschlafenen Füße einer Mitbürgerin post Menopause. Wir erfuhren überdies von der prekären Lage, in der sich die Schweiz, unser geliebtes Nachbar- und mittlerweile zweites Heimatland, befand. Der libysche Präsidentensohn Hannibal Gaddafi drohte die Schweiz per Eilverfahren in die Bedeutungslosigkeit zu entlassen. Zur Not mit nuklearer Waffengewalt. Wie konnten wir ihn zur Vernunft bringen?


Eines Nachts trafen wir unterwegs in der Nähe von Arroyo de la Plata (Argentinien) die Filmcrew um Regisseur Dipl. Volkswirt Dr. Schräder, die in den Gulugolohöhen nahe der chilenischen Grenze einen Imagefilm für die Kölner FDP um Zugpferd Anselm Riddermann drehten. Wir kamen leider nur kurz ins Gespräch, da das knappe Budget zur Zeitökonomie verleitete. Next time, next place, Anselm!


Ganz anders verhielt es sich – glücklicherweise muss man sagen – bei diese drei Frohnaturen aus Unna, die wir natürlich nur rein zufällig in Berlin Tegel trafen. Zeit war nie ein Thema und Kammersängerin Prof. Elke Stein (4.v.l.) bot noch – quasi als Zugabe – einen ihrer neuen Synthiepopsongs aus dem jüngst erschienenen Album “Frogking from time to time” dar. Glorios!


Die Karten, die wir für unsere lieben Daheimgebliebenen bereits beschrieben und frankiert hatten, waren so feucht von der auslaufenden Klimaanlage in unserem Hotelzimmer, dass wir sie kurzerhand an die Tür zum Trocknen hingen. Einen Tag später berichtete uns Sergio Levante, der Page, dass er durchaus noch Ersatz gehabt hätte. Natürlich unbeschrieben, versteht sich. Nuna ja, die Post war nicht weit und Fred hatte noch etwas Kleingeld in der Tasche, glücklicherweise.


Das sind wir (retrospektiv), nach 5 Tagen interkulturellen Strukturwandels. Ein Hauch von Anspannung und Abnutzung ist auch uns nicht abzusprechen. Aber die Mühe hatte sich gelohnt: Abends gab’s einen Teller kandierter Rosinen auf frischgerösteten Sardinen im Speckmantel und Erbsen+Möhren bei Uncle Shmitty’s in Llanes (Costa Verde). Zu Gast: Daniel der Trickdieb!

To be continued…