Wer dieser Tage durch Köln schlendert, dem wird nicht bloß in den öffentlichen Verkehrsapparaten Kurioses widerfahren und begegnen. Kunst ist überall; vor allem aber auch da, wo sie niemand erwartet. Es folgen drei zeitgenössische Werke, die vom Feuilleton der großen deutschen Gazetten gänzlich unbeachtet blieben und wahrscheinlich auch bleiben werden. Wir wollen den anonymen Künstlern hier die Ehre erweisen, die Ihnen gebührt – und verneigen uns demütig vor allen Artists mit Street-Credibility.

Der Kunstschaffende sah hier die Notwendigkeit, einmal eine Lanze zu brechen. Welche war ihm zu Beginn seines Schaffens noch nicht klar. Heute wissen wir mehr und staunen über den versierten Perspektivwechsel, der sich in der Tiefe dieses späten Kolossos auf grandiose Art und Weise manifestiert.

Einen Rehbock sieht der Betrachter hier sicher nicht. Und wenn doch, hat er womöglich eine Vision, derer er nicht mehr Herr werden wird. Sowas kann üble Albträume nach sich ziehen. Zurück zum Werk: Die Aussage ist klar und doch subtil. Wir bestaunen die perfekte Symbiose aus Bild und Buchstaben.
Danke dafür!

Auch hier verbindet der Künstler die Elemente Wort und Bild miteinander derart filigran, dass einem das Tzaziki in der Speiseröhre schockgefriert. Ob Daktylus oder Trochäus ist eigentlich schnuppe. Was zählt, ist der Moment. Besonders schön: die vom Künstler selbst angebrachte Zensur im unteren linken Bildabschnitt.

Fin.