Guy Ritchie hat die Fitness-Hexe hinter und einen weiteren Karriere-Schritt vor sich: Sein „RocknRolla“ komm als bester britischer Gangsterfilm diese Woche in die Kinos. Mit satten Sprüchen („This Junkie lives at a place called `Curl up and die`, and I am not talking about a hairshop!“), russischen Kriegsverbrechern im Amokmodus, kreativer Buchführung durch eine sexy Buchhalterin und jeder Menge schmutzigem Geld.
Man erinnere sich: 1998 setzte „Bube, Dame, König, grAs (Lock, Stock and Two Smoking Barrels)“ Maßstäbe an schrulligen Gaunern und sympathischen Verlierern aus der Halbwelt Londoner Vororte, später machte „Snatch“ Brad Pitt zum nuschelnden Zigeuner und Guy Ritchie endgültig berühmt.
RocknRolla führt diese Tradition spektakulär fort. Denn hier wird wieder chronisch erfolglos betrogen, gekokst, geballert und gespöttelt, dafür sitzen die Sprüche genauso wie die Anzüge, es wird gnadenlos mit den anderen miesen Schweinen abgerechnet und nebenbei in diversen britischen Akzenten die Welt erklärt.
Dazu kommen mit der Figur des russischen Investors Uri eine wunderbare Parodie auf eingewanderte Oligarchen wie Roman Abramowitch (inkl. Meetings im leeren Stadion), eine gar nicht so dünner Diskurs über die Effekte der Einwanderung/Globalisierung auf das Gangsterbusiness („You know the worst about immigrants? They won´t leave!“) und die vielleicht beste vernachlässigte Hauptfigur aller Zeiten: Der hoffnungslos drogenabhängige, bis zur Selbstaufgabe nihilistische RocknRolla eben, der ebensogut in Trainspotting mitspielen könnte.

Absolut hirngerecht, hier der Trailer: